Wo kommen denn all die kleinen (und großen) Daten her? Reflektionen über die Generierung und Bereitstellung von empirischen Forschungsdaten

Tagung der DVPW Sektion "Internationale Beziehungen", 12. und 13. Januar 2017 am Alfried-Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald

Der Erhebung empirischer Daten kommt in den Internationalen Beziehungen eine zentrale Rolle zu. Bereits bei der Auswahl des zu untersuchenden Materials trifft die Forscher/-in wegweisende Entscheidungen und lässt Werturteile in die wissenschaftliche Arbeit einfließen. Welche Formen von Erfahrung finden als Daten überhaupt Eingang in den wissenschaftlichen Diskurs? Eine kritische und reflexive Auseinandersetzung mit dieser wichtigen Phase des empirischen Forschungsprozesses kommt aber oft zu kurz und soll daher in dieser Tagung im Fokus stehen. Sowohl qualitative als auch quantitative Forschungsarbeiten sehen sich mit der Problematik der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit aller Etappen des Forschungsprozesses konfrontiert. Eine für Replikationen notwendige Transparenz in der Offenlegung der verwendeten Quellen und Kodierungsentscheidungen im Datengenerierungsprozess wird zunehmend angemahnt, stellt viele Forscher/-innen aber auch vor gravierende Probleme. Quellen können voreingenommen und nicht unabhängig vom Beobachter sein. Forschungsdaten können auf unpräzisen und wenig eindeutigen Schätzungen basieren, und nicht alle Beobachtungen sind den vorab gebildeten Kategorien zuordnungsbar. Inwiefern wissenschaftliche Forschung durch die Erhebung von Daten selbst erst eine gesellschaftliche Wirklichkeit konstruiert, ist eine weitere Problematik, die im Rahmen der Tagung diskutiert werden soll. Zudem sind Forscher/-innen bei der öffentlichen Bereitstellung der Daten mit nicht unerheblichen praktischen Problemen konfrontiert.Die Tagung der Sektion für Internationale Beziehungen gibt den Teilnehmer/-innen die Möglichkeit, eine kritische Diskussion zu Qualitätskriterien bei der Erhebung empirischen Datenmaterials in den IB zu führen. Der Dialog zwischen den methodologischen Schulen soll dabei Synergieeffekte sowohl für die quantitative als auch die qualitative Forschung aufzeigen.

Die wissenschaftliche Leitung erfolgt durch Professor Dr. Margit Bussmann (Greifswald) und Professor Dr. Klaus Schlichte (Bremen). 

Eine Liste der Referenten sowie weitere Informationen finden Sie hier.

Kontakt

Professor Dr. Margit Bussmann (wissenschaftliche Leitung)

bussmannuni-greifswaldde

Professor Dr. Klaus Schlichte (wissenschaftliche Leitung)

kschlichuni-bremende