Lehrstuhl Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Organisationskommunikation
Das Team des Lehrstuhls deckt in seiner Forschung und Lehre die gesamte Bandbreite der Kommunikation von, in und über Organisationen ab. Dazu gehören z.B. Kampagnenkommunikation, interne Kommunikation und Organisationskultur, Reputations- und Stakeholdermanagement, Beziehungen zu Medien und Meinungsführer*innen, Online-Diskurse mit und über Organisationen, Ethik und Krisenkommunikation. Mitarbeitende lehren vor allem im Master Organisationskommunikation, aber auch im Bachelor Kommunikationswissenschaft.
Die Greifswalder Organisationskommunikation verfolgt einen integrativen Ansatz: untersucht werden sowohl die formelle externe Kommunikation (Öffentlichkeitsarbeit/Public Relations) als auch informelle interne Kommunikationsprozesse (Organisationstheorie/Organizational communication). So liegt im Masterprogramm ein Themenschwerpunkt auf Kommunikationsberatung und Konfliktmanagement. Außerdem werden alle Organisationstypen - u.a. Unternehmen, Parteien, Interessenverbände, NGOs, Kultur- und Verwaltungseinrichtungen - berücksichtigt.
In den Forschungsprojekten und Seminaren des Lehrstuhls wird Organisationskommunikation aus einer gesellschaftsorientierten Sicht betrachtet. Dabei rücken Fragen der Verantwortung von Organisationen und Kommunikationsverantwortlichen in den Fokus. Ziel ist es, forschungsbasierte Ansätze zum Umgang mit Kommunikationsproblemen im Zusammenspiel von Organisationen und Gesellschaft zu entwickeln.
Kontakt
Manuela Dittmann
Sekretariat
Ernst-Lohmeyer-Platz 3, 3. OG, Raum 3.04
Tel.: +49 3834 420 3402
kowisekruni-greifswaldde
Promotion
Am Lehrstuhl werden Dissertationsprojekte im Feld Organisations-kommunikation betreut. Mehr erfahren.
Pinnwand
Aktuelle Publikationen
Forschungsprojekte
Partizipative Forschung zu organisationalen Faktoren erfolgreicher Transformationsprozesse in der Zivilgesellschaft
Milena Hödt geht in ihrer Dissertation der Frage nach, welche kommunikativen Faktoren sozial-ökologische Transformationsprozesse in und ausgehend von zivilgesellschaftlichen Organisationen hemmen oder fördern. Um Kommunikationspotenziale für Veränderungen im Sinne einer soz.-öko. Transformation offenzulegen, werden poststrukturalistische, postmarxistische, autonom marxistische, dekoloniale und intersektional feministische Perspektiven auf die Organisationskommunikation diskutiert. Die theoretischen Erkenntnisse werden mittels praktischem Expert*innenwissen aus einer Akteursanalyse sowie einem anschließenden Backcasting geprüft und angereichert.
ArtISTRAT - Kommunikationskultur für regionale KI-Innovation
Frau Prof. Dr. Kerstin Thummes (Lehrstuhl für Organisationskommunikation) und Anna Gros (M.A.) wirken im Teilprojekt ArtISTRAT mit, dessen Ziel es ist, auf kommunikations- und wirtschaftswissenschaftlich fundierter Grundlage Maßnahmen zur Unterstützung der strategischen Entscheidungsfindung des BMBF-geförderten Bündnisses ArtIFARM zu erarbeiten und so die Bündnisstrategie kontinuierlich mit- und weiterzuentwickeln.
Paradoxe Prinzipien verantwortungsvoller Public Relations
Kerstin Thummes untersucht aktuell im Rahmen einer Online-Befragung (N=1000) gemeinsam mit Peter Winkler (Universität Salzburg), welche Erwartungen Bürger*innen an die Transparenz, Dialogorientierung und Verantwortungsübernahme von Unternehmen haben und wie sie geheim haltende, kontroverse und mehrdeutig-situative Kommunikationsstrategien bewerten.
Deutungsrahmen von Glyphosat in U.S.-amerikanischer und deutscher Presse
Martha Kuhnhenn vergleicht in ihrem Habilitationsprojekt massenmedial vermittelte Deu-tungsrahmen von Glyphosat in deutscher und U.S.-amerikanischer Presse. Zentrale Fragen lauten: Welche Argumente und Akteure setzen sich im untersuchten Diskurs durch? Welche Frames sind in der Presseberichterstattung auf deutscher und U.A.-amerikanischer Seite prä-sent? Wie lassen sich die Unterschiede zwischen den beiden Ländern erklären?
Die Macht des Kontextes
Für die zwischenmenschliche Kommunikation spielt der Kontext eine zentrale Rolle. Gemeinsam mit Anastasija Kostiučenko (Baltistik/Slawistik) arbeitet Martha Kuhnhenn aktuell an der konzeptionellen Konturierung eines Kontextbegriffs, der disziplinenübergreifende Erkenntnisse zum Kontext bündelt. In Arbeit ist ein Sammelband, der im Anschluss an die Tagung „Macht des Kontextes: Sprache(n) und Kommunikation“ erscheinen soll.
Was heißt paradox? – Gesellschaft, Organisationen und Paradoxien der Kommunikation (Arbeitstitel)
Timo Lenk möchte in seiner Dissertation den Paradoxie-Begriff nutzbar machen als theoretischen Rahmen zur Beschreibung bestimmter widersprüchlicher oder kontraintuitiver Phänomene in der Kommunikation, speziell von und in Organisationen. Dabei wird auf Ansätze aus der analytischen und kontinentalen Philosophie sowie der Paradoxie-Literatur in der Organisationsforschung eingegangen, und es werden soziologische sowie psychologische Perspektiven miteinbezogen.
(Selbst-)Täuschung in der strategischen Kommunikation
In diesem Projekt von Kerstin Thummes wurde untersucht, welche schützenden und schädigenden Funktionen Täuschungen durch Unternehmen im Kontext moralischer Dilemmata erfüllen und inwiefern sie von Anspruchsgruppen akzeptiert werden. Zwei Anschlussprojekte beschäftigten sich mit dem Phänomen der Selbsttäuschung unter Kommunikationsverantwortlichen (qualitative Interviews) und mit Täuschungen auf Online-Bewertungsportalen (Online-Befragung).
Öffentliche Diskurse über unternehmerische Verantwortung
An theoretischen Arbeiten und empirischen Befunden zu diesem Thema hat Kerstin Thummes im Rahmen eines DFG-Projekts von Ulrike Röttger (WWU Münster) mitgewirkt. Untersucht wurde u.a. anhand von Gruppendiskussionen, wie Verantwortungsurteile über Unternehmen im öffentlichen Diskurs zustande kommen und wie Anspruchsgruppen auf Abweichungen zwischen dem kommunizierten Ideal und umgesetzten Maßnahmen reagieren.
Dialog als Form der strategischen Kommunikation
In diesem inhaltsanalytischen Projekt von Kerstin Thummes stand der Vergleich von normativen Anforderungen des Dialogs mit realen Interaktionen zwischen Organisationen und ihren Anspruchsgruppen in sozialen Netzwerken im Vordergrund. Erforscht wurde aus theoretischer und empirischer Perspektive, unter welchen Bedingungen Dialoge zustande kommen können.