Promotionen am Institut

Aktuelle Promotionsprojekte - Promotionsfach Kommunikationswissenschaft

Jasmin Buddensiek: Schulische Medienbildung im deutsch-französischen Vergleich

Jasmin Buddensiek: Schulische Medienbildung im deutsch-französischen Vergleich

Jasmin Buddensiek untersucht in ihrem Dissertationsprojekt die Medienbildung an Schulen in Deutschland und Frankreich. Mittels explorativem Zugang soll in diesem Projekt festgestellt werden, inwiefern das Lehren mit und über Medien an Schulen in den beiden Nachbarländern Einzug gefunden hat. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Betrachtung der Vermittlung von Medien- und Kommunikationskompetenzen, die Heranwachsende in Zeiten von Sozialen Medien und künstlicher Intelligenz jeglicher Art wie Deep Fakes einen sicheren sowie reflektierten Umgang mit medialen Angeboten ermöglichen sollen. Deutschland und Frankreich werden dabei gegenübergestellt und miteinander verglichen. In der Dissertation erfolgt darüber hinaus eine ausführliche Auseinandersetzung mit Begriffen und Konzepten aus dem medienpädagogischen Bereich der deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft sowie der korrespondierenden französischsprachigen éducation aux médias aus der Science de l’information et de la communication. Die Arbeit soll zu der Etablierung eines deutsch-französischen kommunikationswissenschaftlichen Forschungsmilieus beitragen.

Betreuerin: Prof. Dr. Stefanie Averbeck-Lietz

Anna Gros: Protestkommunikation von „Land schafft Verbindung e.V.“

Anna Gros möchte in ihrer Dissertation den Verein „Land schafft Verbindung e.V.“ in seiner öffentlichen Protestkommunikation untersuchen. Seit Oktober 2019 hat sich der Verein deutschlandweit in Splitterverbänden über soziale Medien organisiert und öffentlichkeitswirksam mit Traktorkarawanen auf sich aufmerksam gemacht. In der Analyse spielt unter anderem die Verhandlung des Nachhaltigkeitsbegriffs eine wichtige Rolle, der aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Perspektive zwischen ländlicher und städtischer Bevölkerung als konfliktär betrachtet werden kann.

Betreuerin: Prof. Dr. Kerstin Thummes

Milena Hödt: Partizipative Forschung zu organisationalen Faktoren erfolgreicher Transformationsprozesse in der Zivilgesellschaft

Milena Hödt geht in ihrer Dissertation der Frage nach, welche kommunikativen Faktoren sozial-ökologische Transformationsprozesse in und ausgehend von zivilgesellschaftlichen Organisationen hemmen oder fördern. Um Kommunikationspotenziale für Veränderungen im Sinne einer soz.-öko. Transformation offenzulegen, wird die Perspektive kritischer Organisationskommunikationstheorie eingenommen. Diese ermöglicht den Fokus auf die Frage, wie soziale Verhältnisse und insbesondere unnachhaltige soziale Missstände in Organisationen kommunikativ ausgehandelt und damit einhergehend auch im Sinne sozialer Nachhaltigkeit verändert werden können. Entlang der Intersektionalitätstheorie wird diese Analyse in Hinblick auf Einflüsse der sozialen Konstruktionen von  race, class und gender auf organisationale Kommunikation in Diskursen, sozialen Interaktionen und Mitsprachemöglichkeiten vertieft. Die theoretischen Erkenntnisse werden mittels praktischem Expert*innenwissen aus Backcastings und anschließenden Leitfadeninterviews geprüft und angereichert.

Betreuerin: Prof. Dr. Kerstin Thummes

Carla Koppe: Sieg um jeden Preis im kommunikativen Kampf um Klimagerechtigkeit?

Das Dissertationsprojekt von Carla Koppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, tiefere Einblicke in die moralische Entscheidungsfindung kommunikationsverantwortlicher Mitglieder Sozialer Bewegungen im Rahmen von Wert- und Interessenskonflikten zu erlangen und untersucht dazu das Beispiel der aktuell viel diskutierten öffentlichen (Protest-)Kommunikation der deutschen Klimabewegung. Neben grundlegenden Theorien Sozialer Bewegungs-, Protestkommunikations- sowie Organisationskommunikationsforschung spielen vor allem kommunikationsethische und moraltheoretische Ansätze eine Rolle, um zum Forschungsstand der deskriptiven Bewegungskommunikationsethik beizutragen, Implikationen für den Anwendungsbereich öffentlicher Protestkommunikation abzuleiten sowie ein tieferes Verständnis für den Ursprung von und den Umgang mit Wert- und Interessenkonflikten im kommunikativen Bereich des aktuell so umstrittenen Klimaaktivismus zu ermöglichen.

Betreuerin: Prof. Dr. Kerstin Thummes

Sabine Thöle: Martha Maria Gehrke (1894-1985): Akteurin im politischen Journalismus der Weimarer Republik

Sabine Thöle untersucht in ihrem Promotionsprojekt die Kommunikationsstrategie von Martha Maria Gehrke in Bezug auf ihre genderdifferenten Pseudonyme Vanna Brenner, M. M. Gehrke, Hans Glenk und Rose Schwarz in ihren Veröffentlichungen in der Weltbühne von 1919 bis 1933.
In ihrem interdisziplinären Projekt zur Geschlechter-, Kommunikations- und Literaturgeschichte verfolgt sie den Ansatz, Geschlecht als Kategorie der historischen Analyse zu nutzen, um Fragen hinsichtlich der Praktiken, Handlungsräume und Wirkungen im politischen Journalismus der Weimarer Zeit zu untersuchen.
Der politische Journalismus in Weimar war eine Domäne der Männer. Martha Marie Gehrke entwickelte laut Thöle performative Schreibrollen, um sich zu brisanten zeitgenössischen Diskursen vielstimmig zu äußern.  Die Veröffentlichungen von Gehrke werden sowohl als Quellen zeitgenössischer Diskurse als auch als autobiographische Reflexionen gewertet. Dies wird durch Ego-Dokumente u.a. aus dem Teilnachlass Gehrkes aus dem Archiv des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) in München gestützt.
Thöle betrachtet das kommunikative Handeln von Gehrke als einen Emanzipationsprozess im Journalismus im Allgemeinen und als einen Demokratisierungsprozess im Besonderen.

Betreuerin: Prof. Dr. Stefanie Averbeck-Lietz

Abgeschlossene Promotionen - Promotionsfach Kommunikationswissenschaft

Timo Lenk: Zwischen Baum und Borke: Interessenwidersprüche, Paradoxie-Perspektiven und Komplexität im Kontext der Organisationskommunikation

Timo Lenk setzt sich in seiner Dissertation mit Interessen- und Erwartungswidersprüchen auseinander, die in komplexen Gesellschaften an Organisationen und deren Kommunikation gerichtet werden. Auf Basis der organisationswissenschaftlichen Paradoxie-Forschung und anhand der Komplexitäts- und Assemblage-Theorie werden soziale Dynamiken im Kontext solcher Widersprüche untersucht. Ausgehend von Interviews mit Kommunikationsberater*innen werden zudem Perspektiven auf den organisationalen Umgang mit solchen Widersprüchen diskutiert. Die Arbeit zeigt auf, dass die Auseinandersetzung mit Widersprüchen nicht nur für die Kommunikation von Organisationen in ihren komplexen Umwelten praktisch relevant ist, sondern auch die Organisationskommunikationsforschung insgesamt bereichern kann.

Betreuerin: Prof. Dr. Kerstin Thummes

Termin der Disputation: 11. April 2024, 16:00 Uhr s.t., SR 3.28, Ernst-Lohmeyer-Platz 3 — Einladung (pdf)