Auslandspraktikum

Ein Auslandspraktikum ist immer mit Mehrkosten verbunden, denn viele Praktika werden nicht vergütet. Sie sollten sich deshalb frühzeitig um eine finanzielle Förderung kümmern. Wichtig: klären Sie im Vorfeld mit den Praktikumsbeauftragten im jeweiligen Fachbereich die inhaltliche Anerkennung und informieren Sie sich parallel dazu beim International Office über Finanzierungsmöglichkeiten.

Innerhalb Europas

Praktika innerhalb Europas können über das ERASMUS+ gefördert werden. Die Bewerbung auf Förderung ist hierbei beim International Office zu stellen.

Zu den Informationen des IO über ein ERASMUS+-Praktikum

Außerhalb Europas

Außereuropäische Praktika können ebenfalls im Rahmen weiterer Programme, bspw. dem PROMOS-Programm, über Stipendien des DAAD oder Auslandsbafög finanziert werden. Hierzu hat das International Office hilfreiche Listen erstellt.

Zu den Finanzierungsmöglichkeiten

Praktikumsbeauftragte

FB Politikwissenschaft

Sophie Suda

Lehrstuhl für Vergleichende Regierungslehre

Zur Homepage von Sophie Suda

 

FB Kommunikationswissenschaft

Dr. Franziska Thiele

Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft

Zur Homepage von Dr. Franziska Thiele


Erfahrungsberichte unserer Studierenden

Foto: Sophie Näck

Marc Benedict über sein Praktikum in Kiew

Kiew, Ukraine. Vor mir liegen sieben Wochen Praktikum in der Deutschen Botschaft. Erschöpft aber zufrieden komme ich erst am Abend vor meinem ersten Praktikumstag in Kiew an und freue mich auf die kommende Zeit und die neuen Erfahrungen. 
Die ersten Tage sind vergangen und ich fühle mich pudelwohl und herzlichst von meinen Kolleginnen und Kollegen aufgenommen. Gleich an meinem ersten Wochenende packen mich ein paar von ihnen ein und nehmen mich mit nach Odessa, wo wir ein tolles, sonnenreiches Wochenende an der Küste des Schwarzen Meeres genießen. 
Die Arbeit ist anspruchsvoll aber spannend. Ich werde sofort in den Prozess der Botschaftsarbeit aufgenommen, mir wird Verantwortung übertragen. Meine Aufgaben sind neben der Arbeit am Schreibtisch auch das Wahrnehmen vieler Außentermine im Namen der Botschaft. Auf die Teilnahme an Konferenzen, Gespräche und Verhandlungen folgen das Ausarbeiten präziser Ergebnisvermerke. Ich beginne wie viele der Botschaftsmitarbeitenden um 9 Uhr mit meiner Arbeit und bleibe häufig bis 19/20 Uhr in meinem Büro. Ein bis zwei Mal in der Woche sind semi-offizielle Abendveranstaltungen wahrzunehmen. Von förmlich auf einem Ball bis locker-entspannt bei einem Treffen junger Diplomaten, kann sich jeder das Richtige für sich heraussuchen. 
Praktischer Umgang mit Themen, welche im Studium erlernt werden, ist an einer Universität nicht vorgesehen. Daher ist es nicht nur wichtig, sondern spannend das Erlernte anwenden zu können. Die Arbeit in der Botschaft ermöglicht einem zudem, seine sozialen Kompetenzen zu verbessern und einen Einblick in den Berufsalltag innerhalb der Verwaltung kennenzulernen. 
Die Stadt Kiew pulsiert. Viele junge moderne Menschen bereichern Künstlerszene, Café- oder Restaurantkultur. Häufig liegen die Preise unter dem deutschen Niveau und ermöglichen einem Studierenden daher, vieles auszuprobieren. Die Kiewer Metro funktioniert einwandfrei. Das Streckennetz ist dicht, eine Fahrt in der Metro kostet lediglich 15 Cent. 
Die Zeit vergeht in rasantem Tempo und ehe ich mich versehe, ist der Abend vor meiner Abreise gekommen. Weil die Botschaftsmitarbeitenden an deutschen Feiertagen auch frei haben wird der eigentliche Feiertag mit einem großen Empfang erst am Tag danach begangen. Ein toller Ausklang einer kurzen aber interessanten Zeit, in der ich die Arbeit einer Botschaft, das Leben in der Ukraine und viele interessante Persönlichkeiten kennenlernte.
 

Foto: Hagen Bilau

Hagen Bilau über sein Praktikum in Kaliningrad

Ich habe mein achtwöchiges Praktikum des Bachelorstudiums am Lehrstuhl für Ökonomie an der technischen Universität in Kaliningrad absolviert. Schon in den General Studies hatte ich meinen Schwerpunkt auf Osteuropa gelegt und Sprachkurse in Ukrainisch und Russisch besucht. Um dann auch selbst einen eigenen tieferen Einblick in die russische Kultur und Gesellschaft zu erhalten, habe ich mir einen Praktikumsplatz in Russland gesucht. 

Schnell merkt man, dass man in Russland in eine fremde Kultur eintaucht und eine neue Welt für sich entdeckt. Erstaunt haben mich die sehr hohen Lebenshaltungskosten, welche zum Teil über denen in Deutschland lagen, außer im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs und Mobilfunk. Die russische Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft haben mich ganz besonders beeindruckt. Das ehemalige Königsberg gilt in Russland als eine sehr europäische Stadt, als Westeuropäer fühlt man sich aber in einer sehr russischen Stadt. Besonders in Erinnerung ist mir der Moment geblieben, als ich den Grenzübergang nach Polen überquerte und die Straßen besser wurden aber der Handyempfang stetig zurück ging und an der deutschen Grenze ganz verschwand, da wusste ich, ich bin wieder zu Hause.

Bei einem Praktikum in Russland ist das Beherrschen der russischen Sprache ein Muss. Englisch und Deutsch sprechen leider nur wenige und meistens auch nur sehr geringfügig. Ich bin mit meinem A1 Niveau sehr schnell an meine Grenzen geraten. Mit Händen und Füßen war es zwar meistens doch möglich sich zu verständigen, was ich aber nicht zum Nachahmen empfehlen würde.

Ich habe nicht nur Russland und die russische Kultur kennen gelernt sondern auch die deutsche Kultur und Sprache ist mir viel bewusster geworden. Gerade für die eigene Persönlichkeitsentwicklung kann ich ein Praktikum im Ausland herzlichst weiterempfehlen. In diesen acht Wochen habe ich mich selbst viel besser kennen gelernt und bin als ein neuer Mensch zurückgekehrt.

Foto: Anne Frieda Müller

Anne Frieda Müller über ihr Praktikum in Straßburg

B.A. KoWi und PoWi / Januar 2021 bis April 2021

In Straßburg konnte ich mein Schulfranzösisch wieder auffrischen und in der „THEMA und Geopolitik“-Redaktion dem deutsch-französischen Fernsehsender ARTE über die Schulter schauen. Diesen Auslandsaufenthalt konnte ich mithilfe des Praktikumsgehalts und BAföG finanzieren. Bei dem Praktikum habe ich vor allem die Entstehung investigativer Dokumentationsfilme für ARTE mitbegleitet. Ich konnte bei der Planung von Themenabenden mithelfen, Social-Media-Beiträge vorbereiten und viele Filme auf ihre Richtigkeit in Logik und in der deutschen Sprachfassung überprüfen. Auch kleine Übersetzungsaufgaben fielen an – mein Französisch konnte ich den drei Monaten so schnell verbessern, auch dank vieler französischer Freund*innen, die ich in meinem ersten Auslandsaufenthalt kennen gelernt habe.

Foto: Mathilde Böwing

Mathilde Böwing über ihr Erasmus/ Praktikum in Stockholm

KoWi / August 2020 bis Oktober 2020

Ich studiere im 8. Semester Kommunikationswissenschaft und Skandinavistik an der Universität Greifswald. Für den Ergänzungsbereich General Studies habe ich in meinem 7. Semester ein dreimonatiges Auslandspraktikum in Schwedens Hauptstadt Stockholm verbracht. Bei dem schwedischen Verein für Baudenkmalpflege (Svenska Byggnadsvårdsföreningen) durfte ich von August bis September 2020 vor allem im Bereich Öffentlichkeitsarbeit Erfahrungen im Berufsfeld sammeln. Zu meinen Aufgaben gehörte hierbei das Erstellen von Flyern, Instagram- und Facebookbeiträgen sowie die Digitalisierung der vereinseigenen Zeitschrift. Für den Zeitraum meines Auslandsaufenthaltes erhielt ich Fördergelder durch das Erasmus+ Programm, was mir die Finanzierung gerade in einem teuren Land wie Schweden erheblich erleichtert hat.

Durch das Auslandspraktikum konnte ich meinte Sprachkenntnisse im Schwedischen um ein Vielfaches verbessern, was vor allem der Arbeit, aber auch meiner Wohnsituation (Mehrgenerationen WG mit zwei Schweden und einem weiteren internationalen Studenten) zu verdanken ist. Dass ich trotz der Corona-Pandemie mein Praktikum überhaupt absolvieren konnte, war gerade durch Schwedens besonderen Weg der Krisenbewältigung schlussendlich gar kein Problem.

Obwohl ich Schweden und auch Stockholm so während einer ganz besonderen Zeit erleben durfte, kann ich dennoch behaupten, dass es mir dadurch an Erfahrungen und Erlebnissen nicht gemangelt hat. Aus diesem Grund möchte ich jedem, der auch nur mit dem Gedanken spielt, ins Ausland zugehen, wärmstens ans Herz legen, diese einmalige Erfahrung mitzunehmen, und sich auch von etwaigen Stolpersteinen nicht entmutigen zu lassen!