Forschungsprofil Kommunikationswissenschaft
Der Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft beschäftigt sich mit Fragen und Problemen interpersonaler, medialer und öffentlicher Kommunikation. Erforscht werden die soziologischen Grundlagen menschlicher Kommunikation, strukturellen Rahmenbedingungen gesellschaftlicher Kommunikation vor dem Hintergrund eines tiefgreifenden Medienwandels (Digitalisierung, Vernetzung, Plattformisierung, Kommerzialisierung). Dabei stehen Kommunikations- und Öffentlichkeitstheorien sowie die Veränderung von Mediensystemen ebenso im Fokus wie kommunikations- und medienethische Fragen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter forschen u.a. zu
- Kommunikations- und Medientheorie, Kommunikationsethik und Medienqualität sowie Medienstrukturen (Prof. Dr. Klaus Beck)
- Interpersonale Kommunikationstheorie, Kommunikationsfähigkeit und Kommunikationsethik, rhetorische Kommunikation (Dr. Henriette Mehlan)
- Medienrezeption und Unterhaltung, Medien- und Kommunikationssoziologie sowie Online-Plattformen und digitale Vergemeinschaftungen (Alexander Rihl M.A.)
- Medienwirkung, Medienethik und Mediensystemforschung sowie populistische Kommunikation (Julia Höflich M.A.)
Prof. Dr. Klaus Beck hat mehrere Projekte zur journalistischen Qualität sowie DFG-Projekte zur Entwicklung der Regionalpresse und der Vielfalt ihrer Berichterstattung (1995-2015) sowie zu Medienbiographien geleitet. Er forscht vor allem zu Fragen der Entwicklung journalistischer Qualität und Ethik unter sich ändernden strukturellen Bedingungen. Er berät Landesmedienanstalten zu Fragen der Förderung von Lokaljournalismus.
Dr. Henriette Mehlan arbeitet derzeit an einem Lehrbuch zur interpersonalen Kommunikation und der Frage nach strukturellen Bedingungen und individuellen Voraussetzungen „guter“ Kommunikation.
Alexander Rihl arbeitet zu einer Erweiterung der sozialtheoretischen Überlegungen Pierre Bourdieus, um sie für die Analyse von Medienrezeption und Mediennutzung zu adaptieren. Im Fokus stehen das Habituskonzept, hier als medialer Habitus mit spezifischen Kapitalformen, sowie feldtheoretische Überlegungen, die Mediennutzung auch als Distinktionspraxis begreifen.
Julia Höflich beschäftigt sich im Rahmen ihrer Promotion mit populistischen Potenzialen im Mediensystem. Den Fokus dieser Forschung stellt die selbstthematisierende Medienkritik dar, welche in einer explorativen Analyse hinsichtlich ihrer populistischen Merkmale untersucht werden soll.
Der Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Kommunikationsethik schließt an Fragestellungen der allgemeinen Kommunikationswissenschaft an und fragt nach den normativen Prämissen und Folgen von (mediatisierter) interpersonaler Kommunikation und öffentlicher Medienkommunikation. Erforscht wird Kommunikationsethik in Zeiten des Medienwandels (Mediatisierung, Digitalisierung und KI). Gleichfalls wird die Fragestellung kommunikationshistorisch gewendet: Wie hängen langfristiger Medien-, Kommunikations- und Öffentlichkeitswandel sowie ethische Reflexionen über Kommunikation und Medien zusammen?
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter forschen u.a. zu
- Kommunikations- Medienethik, Kommunikationstheorie, Kommunikationsgeschichte, Fachgeschichte der Kommunikationswissenschaft, inter-/transkultureller Kommunikation mit Schwerpunkt Frankreich (Prof. Dr. Stefanie Averbeck-Lietz); abgeschlossenes DFG-Projekt zur Kommunikationsgeschichte des Völkerbundes, abgeschlossenes DFG-Projekt zur Geschichte des Deutschen Zeitungswissenschaftlichen Verbandes nach 1933
- Deutsch-französische Medienbildung, Kommunikationsethik (Jasmin Buddensiek M.A.)
- Repräsentation von De-Industrialisierung und Ostdeutschland in der Öffentlichkeit (DFG-Projekt Voices from the Periphery: (De-)Constructing and Contesting Public Narratives about Post-Industrial Marginalization); Kommunikationsgeschichte, inter-/transnationale Kommunikation (Dr. Anke Fiedler)
- Medienselbstregulierung, Medienethik und Medienbildung (Jörg Holten M.A.)
- Repräsentation von De-Industrialisierung und Ostdeutschland in der Öffentlichkeit (DFG-Projekt Voices from the Periphery: (De-)Constructing and Contesting Public Narratives about Post-Industrial Marginalization); Medien- und Kommunikationsgeschichte, DDR-Film und -Fernsehen, marginalisierte Filmkulturen und Kanon, Human-Machine-Communication, Extended Realities (Dr. Andy Räder)
Am Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Organisationskommunikation werden Forschungsprojekte zur Kommunikation von, in und über Organisationen durchgeführt. Insbesondere geht es um die Frage, wie Organisationen mit Widersprüchen zwischen Ideal und Wirklichkeit in der Kommunikation umgehen, z.B. zwischen Moral und Täuschung, Macht und Ohnmacht oder gesellschaftlicher Verantwortung und ökonomischen Interessen. Theoriegeleitet und empirisch wird untersucht, welche Erwartungen an Organisationen und ihre Kommunikation gerichtet werden, welche Strategien Kommunikationsverantwortliche anwenden und wie Kommunikationsangebote von Organisationen gesellschaftliche Entwicklungen, die öffentliche Meinungsbildung und die interne Zusammenarbeit beeinflussen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter forschen u.a. zu
- Umgangsformen mit Widersprüchen in der internen Kommunikation (Projekt ArtISTRAT)
- Moralischer Entscheidungsfindung im Bereich Public Affairs (DFG-Projekt)
- Bürgerbeteiligung und Public Engagement in der Wissenschaftskommunikation (Projekt T!Raum One Health)
- Theorien und Ethik der Organisationskommunikation (Prof. Dr. Kerstin Thummes)
- Glaubwürdigkeit und Vertrauen (PD Dr. Martha Kuhnhenn)
- Protestkommunikation in der Landwirtschaft (Anna Gros M.A.)
- Moralischer Entscheidungsfindung in der Protestkommunikation (Carla Koppe M.A.)
- Mikropolitik in Organisationen (Felix Künzer M.A.)