Oksana Alekseev, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin
Anklamer Str. 20, Raum 0.10
Tel. +49 3834 420 3583
oksana.alekseev[at]uni-greifswald.de
Demokratie in konkurrierenden Narrativen: Eine Mixed-Methods-Studie zu den Wahrnehmungen liberaler und illiberaler Regime in der deutschen Öffentlichkeit (Democracy in Competing Stories: A Mixed-Methods Study of Liberal and Illiberal Regime Perceptions among the German Public)
In meiner Doktorarbeit untersuche ich, wie Individuen konkurrierende politische Narrative darüber wahrnehmen und bewerten, was Demokratie ist, wie sie funktionieren sollte und wem sie dient – und wie sich diese Einstellungen in Misstrauen/Vertrauen sowohl in demokratische als auch in nicht-demokratische Regime niederschlagen. Anhand einer Fallstudie zu Deutschland untersuche ich die öffentliche Einstellung gegenüber konkurrierenden Narrativen über Demokratie innerhalb des deutschen politischen Diskurses sowie gegenüber extern geförderten Gegennarrativen des russischen Staates. Das russische Regime propagiert ein Konzept der „souveränen Demokratie“, das liberale demokratische Normen in Frage stellt, indem es nicht-liberale, autokratische Regime als legitime und moderne Alternativen zur liberalen Demokratie darstellt (Prozorova, 2024).
Empirische Studien deuten darauf hin, dass die Unterstützung für Wladimir Putin in Teilen der deutschen Öffentlichkeit möglicherweise eine tiefere politische Entfremdung und eine geringe Zufriedenheit mit der Demokratie widerspiegelt (siehe u. a. Hoffeller & Steiner, 2024; Mader et al., 2022). Mein Projekt zielt darauf ab, dieses Verständnis zu vertiefen, indem ich untersuche, wie verschiedene soziale Gruppen in Deutschland konkurrierende demokratische Narrative interpretieren und bewerten.
Mein Projekt baut auf einem dreiteiligen theoretischen Rahmen auf und integriert:
(1) die strukturelle Dimension politischer Repräsentation und Ausgrenzung (Schäfer & Zürn, 2021),
(2) die individuelle Dimension politischen Vertrauens und Urteilsvermögens (Norris, 2022) und
(3) die narrative Dimension politischer Sinnstiftung und Identität (Somers, 1994; Peterson & Monroe, 1998; McLaughlin et al. 2019).
Dieser theoretische Rahmen konzeptualisiert Vertrauen als Ergebnis des Zusammenspiels zwischen den kognitiven Bewertungen von Individuen, ihren affektiven Erfahrungen von Zugehörigkeit und Ausgrenzung und den narrativen Umgebungen, in die sie eingebettet sind.
Methodisch verwende ich ein Mixed-Methods-Design. Narrative Interviews liefern Einblicke darin, wie Individuen die Vertrauenswürdigkeit von politischen Narrativen und Politiker:innen bewerten, wie sie konkurrierende Narrative interpretieren und navigieren und wie sie ihr persönliches Verständnis und ihre Interpretation dessen, was Demokratie bedeutet und beinhaltet, artikulieren. Die Ergebnisse der Interviews werden durch eine Online-Umfrage ergänzt, die breitere Einstellungsmuster in der deutschen Öffentlichkeit abbildet und die Verbreitung spezifischer politischer Narrative testet.
Seit April 2024
Doktorandin am Internationalen Graduiertenkolleg “Baltic Peripeties. Narratives of Reformations, Revolutions and Catastrophes” an der Universität Greifswald.
2021 - 2024
Master of Arts in Politikwissenschaft, Universität Greifswald.
2014 - 2021
Studium Deutsch als Fremdsprache und Wirtschaftswissenschaften; Bachelor of Arts in Politikwissenschaft und Geschichte, Universität Greifswald.
Praktische Erfahrungen
- 2022 - 2024: Vorsitzende des Vereins der Greifswalder Alumni der Politikwissenschaft e.V.
- 2022 - 2024: Studentische Hilfskraft im DFG-Projekt “Change in the legislative behaviour of men representatives as a consequence of women’s increased presence in parliaments”, Juniorprofessur für Vergleichende Politikwissenschaft, Institut für Politikwissenschaft und Kommunikationswissenschaft, Universität Greifswald.
- 2023: E-Tutorin im Rahmen des E-Tutor*innenprogramms der Digitalen Bildung (Rektorat) der Universität Greifswald.
- 2019 - 2023: Tutorin für Datenanalyse mit Stata am Lehrstuhl für Politische Soziologie und Methoden, Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Greifswald.
- 2019 und 2021: Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft, Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Greifswald.
Sommersemester 2024
„Wohlfahrtsstaat und Arbeitsmarkt“, BA2, Einführung in die empirische Politikwissenschaft, Universität Greifswald
Sommersemester 2019 - 2023
Tutorin für Datenanalyse mit Stata im Modul „Einführung in die Datenauswertung für Politikwissenschaftler*innen“, Universität Greifswald
- Politische Einstellungen
- Politische Narrative
- Qualitative und quantitative Methoden