Demokratiemuster und Leistungsbilanz politischer Systeme in Mittel- und Osteuropa
Das Ziel des Forschungsvorhabens besteht darin, die unterschiedlichen Demokratiemuster (patterns of democracy) sowie die Leistungsbilanzen von politischen Systemen (policy performance) in 10 mittel- und osteuropäischen Ländern im Zeitraum von 1989/90 bis 2003 empirisch zu identifizieren und analytisch zu verbinden. Theoretisch gehen wir dabei von der "institutions do matter"-Annahme aus, wie sie für die OECD-Staaten formuliert und empirisch belegt wurde.
Empirisch soll der Einfluss der Demokratiemuster auf die Leistungsbilanz von politischen Systemen vor dem Hintergrund der historischen Entwicklungen (legacies) und der internationalen Einbindung der einzelnen mittel- und osteuropäischen Länder erklärt werden. Insofern werden die traditionellen Analysen über Politikperformanz in westlichen Ländern um die für Mittel- und Osteuropa bedeutenden Fragen "does history matter" bzw. "does globalization matter" ergänzt. Methodisch basiert das Forschungsvorhaben auf der Anwendung der makro-quantitativen Vielländeranalyse (Aggregatdatenanalyse).
Eingang in die Analyse finden jene Länder der Mittel- und Osteuropa, die empirisch vergleichbar sind (most similar systems design). Hierzu zählen: Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik und Ungarn.
Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und läuft seit Oktober 2003. Das Projekt wird zusammen von Prof. Dr. Detlef Jahn (Universität Greifswald) und Prof. Dr. Ferdinand Müller-Rommel (Zentrum für Demokratieforschung, Universität Lüneburg) geleitet.